Saugkürettage (Schweissdrüsenabsaugung)
Behandlungsprinzip der Schweissdrüsenabsaugung
Die Schweißdrüsen liegen in der untersten Schicht der Lederhaut und direkt darunter im oberflächlichen Fettgewebe.
Durch die neue Methode der Saugkürettage wird durch kombinierte Saugung und Kürettage ein Großteil der Schweißdrüsen entfernt.
Dazu wird eine spezielle Kanüle verwendet. Diese hat schräge Bohrungen an der Spitze. Durch diese schrägen Bohrungen wird die Kanüle an der Oberfläche aufgeraut, so dass man gleichzeitig saugen und auskratzen kann. Daher der Name Saugkürettage.
Durchführung der Schweissdrüsenabsaugung
Der Eingriff kann gut in örtlicher Betäubung in so genannter Tumeszenzanästhesie erfolgen.
Dazu wird etwa 500 ml örtliches Betäubungsmittel (Tumeszenzlösung) in jede Achselhöhle eingespritzt. Nach ausreichender Wartezeit wird über insgesamt 3 kleine Schnitte, die ein Dreieck bilden, die Saugkürettage fächerförmig durchgeführt.
Dadurch ist sichergestellt, dass kein Bereich übrig bleibt, der nicht ausreichend behandelt wurde.
Damit die durch die Operation komplett abgelöste Haut wieder anwachsen kann, muss ein Kompressionsverband angelegt werden.
Dieser Verband wird nach 3 Tagen gewechselt. Zu diesem Zeitpunkt kann der Erfahrene schon gut den weiteren Vertauf der Wundheilung abschätzen. Nach 6 Tagen ist in der Regel die Haut schon wieder auf der Unterlage anhaftend. Die Hautfäden werden nach 10 Tagen entfernt.
Komplikationen der Schweisssdrüsenabsaugung
Zunächst berstehen die üblichen Risiken jeder Operation wie Infektion, Nachblutungen und Wundheilungsstörung.
Nach der Operation ist die abgelöste Haut nur von den Rändern her durchblutet.
Etwa 24 Stunden dauert es, bis die ersten Blutgefäße von unten beginnen, in die abgelöste Haut einzuwachsen. In dieser Zeit ist die Durchblutung der abgelösten Haut sehr eingeschränkt und es können sich Wundheilungsstörungen entwickeln, die im schlimmsten Fall zu einem Absterben eines Teils der Haut führen.
In diesen seltenen Fällen ist eine kleine Hautverpflanzung zur Defektdeckung notwendig.
In den ersten Tagen sollte also alles vermieden werden, was die Durchblutung der Haut zusätzlich beeinträchtigen kann, z.B. Rauchen oder zuviel Bewegung.
Etwas dunkel und rötliche Verfärbungen der Haut bilden sich in der Regel nach der Operation wieder zurück.
Das Haar-Wachstum wird ebenfalls etwas beeinträchtigt, da auch die Haarwurzeln durch die Behandlung geschädigt werden. Das Gefühl im Bereich der abgelösten Haut ist in der Regel auch dauerhaft etwas herabgesetzt. Selten werden kleinere Hautnerven zur Innenseite des Oberarms geschädigt.
Ergebnisse der Schweissdrüsenabsaugung
Durch die Saugkürettage erzielt man im Durchschnitt eine Verringerung der Schwitzmenge um 70%. Nur selten wird eine weitere Behandlung zur nochmaligen Verbessserung des Behandlungsergebnisses gewünscht. Im Gegensatz zur Behandlung mit Botulinumtoxin ist das erzielte Ergebnis dauerhaft. Nach etwa 3-6 Monaten kann man das Endergebnis beurteilen, da sich bis zu diesem Zeitraum die noch verbliebenen Schweissdrüsen wieder erholen.
Im Gegensatz zur endoskopischen Sympathektomie wirkt die Schweissdrüsenabsaugung nur am Ort der Behandlung und hat kein kompensatorisches Schwitzen am restlichen Körper zur Folge. Das ist der entscheidende Vorteil der Schweissdrüsenabsaugung.
Kosten der Schweißdrüsenabsaugung.
Der Preis hängt vom Anbieter ab und bewegt sich bei den meisten Behandlern zwischen Euro 1500,-- und Euro 2000,--. Bei mir kostet der Eingriff in örtlicher Betäubung für beide Seiten etwa Euro 1700,--.