Bromhidrose
Die Bromhidrose (griechisch βρώμος = "Bocksgestank der Tiere" ίδρώς = "Schweiß) ist eine Sonderform der Hyperhidrose.
Bei der Bromhidrose wird durch den Schweiß die Hornschicht der Haut ständig angefeuchtet und dadurch die Vermehrung von Keimen begünstigt.
Beim Abbau des Keratin der Hornhaut entstehen kurzkettige Fettsäuren und Amine, die einen unangenehmen Körpergeruch verursachen.
Die Lokalisation der Bromhidrose ist vor allem in der Leistenregion, in den Achselhöhlen und an den Füßen (Zwischenzehenraum) aber auch an anderen Regionen wie zum Beispiel im Bereich der Kopfhaut.
Der Schweiß bei der Bromhidrose stammt aus den so genannten apokrinen Schweißdrüsen.
Die apokrinen Schweißdrüsen werden auch Duft-Drüsen genannt. Sie kommen nur in bestimmten Haut-Gebieten (Achselhöhle, Brustwarze, Genitale und After-Gegend) vor.
Sie sind etwas größer als die ekkrinen Schweißdrüsen nämlich 3-5 mm und liegen im Unterhautgewebe und münden mit ihren Ausführungsgängen in die Haar-Follikel.
Die apokrinen Schweißdrüsen werden erst in der Pubertät gebildet, die Schweißproduktion kann besonders durch emotionale Auslöser aktiviert werden.
Die Nervenversorgung der apokrinen Schweißdrüsen erfolgt ebenfalls über den Sympathicus-Nerven. Es findet sich jedoch ein anderer Überträger-Stoff vom Nerv auf die Schweißdrüsen, die Übertragung erfolgt über sogenannte adrenerge Rezeptoren.
Dies bedeutet, dass, anders wie bei den cholinergen Rezeptoren der ekkrinen Schweißdrüsen, Botulinumtoxin unwirksam ist.
Die Bromhidrose kann deshalb am besten durch Absaugen der Schweißdrüsen behandelt werden. Dabei werden sowohl ekkrine als auch apokrine Schweißdrüsen gleichzeitig entfernt.
Die ekkrinen Schweißdrüsen sind deutlich kleiner mit einem Durchmesser von nur 0,4 mm und finden sich an der Grenze zwischen Haut und Unterhaut, also etwas oberflächlicher als die apokrinen Schweißdrüsen. Die ekkrinen Schweißdrüsen haben keine Beziehungen zu den Haaren, haben separate Ausführungsgänge und sind über den ganzen Körper verteilt.
Behandlung der Bromhidrose
Hygienische Maßnahmen in Verbindung mit einer lokaler Anti-Sepsis z.B mit 70-prozentigen Alkohol kann zu einer Dezimierung der Problem-Keime und damit zumindest zu einer Verbesserung der Geruchsbildung führen. Bei einem großen Teil der Fälle ist diese Form der Behandlung jedoch unwirksam.
Durch die Behandlung mit Botulinumtoxin können nur die ekkrinen Schweißdrüsen vorübergehend funktionslos gemacht werden. Allerdings können durch eine Saugkürettage eine Menge, aber nicht alle der Schweißdrüsen, also sowohl apokrine als auch ekkrine Schweißdrüsen dauerhaft entfent weden.